Eselskind

Herz ausschütten macht stark!

Großes Erwachsenenherz gleich großes Leid?
Kleines Kinderherz gleich kleines Leid?

So schlüssig könnte die Definition sein, ist sie aber nicht. Nur, weil Kinder weniger Lebensjahre aufweisen können, bedeutet dies bei weitem nicht, dass sie weniger, für sie Negatives, erleben. Auch Kinder erleben viele Situationen und Erlebnisse, die sie traurig, wütend, aufgeregt oder auch anderweitig emotional aufwühlen.
Sie hinterfragen eben diese Erlebnisse und denken noch lange darüber nach.
So ist es auch nicht selten, dass wir uns auch Jahre später noch an den ersten Streit mit der besten Kindergartenfreundin erinnern.
So kann man sogar schlussfolgern, dass das kleine Herz eines Kindes ganz schön viel Emotionen verkraften und aufnehmen muss.

Genauso wie Erwachsene Strategien haben, um mit angestauten und neu gewonnen Situationen und Erlebnissen umzugehen, ist es auch wichtig, eben diese Strategien auch an (unsere) Kinder weiter zu geben.
Als besonders bedeutungsvoll ist dabei wohl eine Möglichkeit und „Erleichterungsstrategie“, die wir wohl alle kennen dürften: Das Herz ausschütten.
Dies bedeutet, dass wir einfach mal unseren Emotionen und Gedanken freien Lauf lassen können, uns anderen Menschen offenbaren und in unsere Privatsphäre einbinden.
Damit verfolgen wir das Ziel der Verarbeitung von Erlebnissen und erhoffen uns zudem, Ratschläge und Trost von dem Gegenüber zu erfahren.

Wenn Sie nun tief in sich gehen und einmal für sich hinterfragen, wie wertvoll das Herz ausschütten sein kann und wie erleichternd es wirkt, wird schnell klar, dass es oftmals ermöglicht, wieder klar zu denken und gestärkt in neue Situationen zu gehen.
Daher ist es umso wichtiger auch Kindern die Chance zu geben, ihr kleines Herz zu öffnen und auszuschütten.
Dies kann im Alltag ganz einfach verfolgt werden. Am sinnvollsten ist es, kleine „Inseln“ zu schaffen, die das Herzausschütten ermöglichen. Das gemeinsame Mittagessen nach der Kita oder der Schule, das Abendessen, gesellige Malstunden oder Spaziergänge. Je nach Alter des Kindes können diese Situationen der Anstoß sein, dass sich Kinder einmal richtig ausschütten und offenbaren können. Dabei sollte neben dem Alter des Kindes auch auf den Charakter und die beweiligen Lieblingsortes des Kindes geachtet werden. Lieben es einige Kinder beim Mittagessen über das Erlebte zu plaudern, öffnen sich andere Kindet beim gemeinsamen Bummeln durch die Innemstadt.

Wichtig ist zudem, dass Kinder niemals unter Druck gesetzt werden, nach dem Motto: „Du hast schon lange nichts Privates mehr berichtet! Wie ging der Letzte Streit aus?“.
Hören Sie lieber genau hin und agieren Sie spontan und ggf. mit kleinen Nachfragen, wenn Ihr Kind zu beginnt zu erzählen. Wenn es reden möchte, wird es alleine auf Sie zukommen.
Denn sicherlich hat es auch Freunde oder andere Personen, bei denen es wichtige Dinge berichten kann.
Auch wichtig ist es, das Kind nicht zu vertrösten und Belange weg zu schieben. So erhält das Kind schnell das Gefühl, sein Herz ausschütten sei unerwünscht und es sei keine Zeit dafür!

Das Herz ausschütten ist auch für die Kleinen unserer Gesellschaft ernorm wichtig.
Lassen Sie die Kinder ihre Gefühle und Erlebnisse auf diese Weise verarbeiten, damit sie gestärkt ihrer Unwelt entgegentreten können!

Ein Kommentar

  1. Oh ja Kinder müssen ihre Erlebnisse erzählen können. Zu mir und meinen kleinen Hunden kamen/kommen oft Nachbarskinder, während ich still an einem Holzstück schnitzte, erzählten sie den Hunden ihr Leid und weinten manches Fellchen nass.Ich wurde nicht beachtet und hab nur selten gesprochen, die Tiere waren/sind die besten Therapeuten.Manchmal konnte ich mit einer Geschichte oder Märchen Wege aufzeigen, aber meistens habe ich geschwiegen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert